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Schriften zum Völkerrecht

Band 104

Das völkerrechtliche Abwägungsgebot

Abgrenzung der Souveränitätssphären durch Verfahren

Von

Dr. Pascal Hector

381 S. 1992 DM 128.-

ISBN 3-428-07636-2 ISSN 0582-0251

 

Das Problem der intraterritorialen Hoheitsausübung mit extraterritorialen Wirkungen wird herkömmlicherweise mit der simplen Regel gelöst, dass der Souverän auf seinem Territorium alles, außerhalb aber nichts tun dürfe. Die Zunahme der zwischenstaatlichen Verflechtung hat jedoch die Unzulänglichkeit dieses Grundsatzes offenbar werden lassen und die Frage nach der Abgrenzung der staatlichen Souveränitätssphären neu gestellt. Es entstand ein dringendes praktisches Bedürfnis nach einem Instrument zur Auflösung von Souveränitätskonflikten. Als ein solches Instrument wird hier das völkerrechtliche Abwägungsgebot vorgeschlagen.


 

Spektakuläre Streitfälle, die zu Beginn der achtziger Jahre gehäuft auftraten, haben eine schier unübersehbare Flut an aktuellen Stellungnahmen hervorgerufen. Nachdem das Tagesinteresse etwas abgeflaut ist, erscheint dem Verfasser nun der Versuch lohnend, die Problematik der Souveränitätssphärenabgrenzung eingehender und auf einer theoretisch anspruchsvollen Ebene zu untersuchen. Hierzu leistet der Autor einen auf die Fragen des völkerrechtlichen Abwägungsgebots bezogenen Beitrag.


 

In dieser Arbeit wird die Abwägung als allgemeines subsidiäres Verfahren zur Abgrenzung konfligierender Souveränitätsansprüche in allen Rechtsgebieten herausgearbeitet. Als dogmatische Grundlage wird dabei, angesichts der berechtigten Kritik an den bisherigen Herleitungen, auf das Souveränitätsprinzip und die internationale Kooperationspflicht als Grundprinzipien der Völkerrechtsordnung zurückgegriffen. Die Konkretisierung des Abwägungsprozesses erfolgt unter Übertragung des aus der Grundrechtsdogmatik bekannten Verfahrensgedankens auf das Völkerrecht und mit Hilfe der Topik. Einige praktische Konsequenzen für den zwischenstaatlichen Verkehr, wie Informations-, Konsultations- und Organisationspflichten, werden aus dem Abwägungsgebot hergeleitet.

 

Inhaltsübersicht

 

Erstes Kapitel: Abwägung als Methode zur Abgrenzung der staatlichen Souveränitätssphären in der Praxis                                         21

Das Problem: Die Überschneidung der staatlichen Souveränitätssphären - Flexible Ansätze zur Souveränitätssphärenabgrenzung in 

Staatenpraxis, Rechtsprechung internationaler Gerichte und Lehre

 

Zweites Kapitel: Dogmatische Begründung des Abwägungsgebots                                                                                                           133

Kein Völkergewohnheitsrecht - Begründung aus völkerrechtlichen Prinzipien

 

Drittes Kapitel: Der Abwägungsprozess im Völkerrecht                                                                                                                                                173

Der Verfahrenscharakter der völkerrechtlichen Abwägung - Die vierstufige Struktur des Abwägungsverfahrens - Abwägungsforum – 

Überprüfung durch internationale Gerichte - Abwägungsgebot und Comity

 

Viertes Kapitel: Der Einfluss des Abwägungsgebots auf den zwischenstaatlichen Verkehr                                                                    273

Verhaltenspflichten aufgrund des Abwägungsgebotes - Anerkennung fremder Hoheitsakte - Abwägungsgebot und Staatenverantwortlichkeit

 

Zusammenfassung                                                                                                                                                                                         349

 

Literaturverzeichnis                                                                                                                                                                                       355

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